Kinder unter Stress: Wie wir sie als Eltern stärken können

Als Therapeutin sehe ich immer wieder, wie stark Kinder und Jugendliche unter den Belastungen des Alltags, vor allem Druck und Stress leiden. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts aus den Jahren 2018/2019 zeigt: 42 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind von hohem Stress betroffen. Das ist eine erschreckend hohe Zahl – mit weitreichenden Folgen. Häufig äußert sich dieser Stress durch Wutausbrüche, Ängste, Rückzug, Schlafprobleme oder sogar körperliche Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen.

Dieser Druck trifft nicht nur die Kinder selbst, sondern auch ihre Eltern und Familien. Viele meiner Klient:innen fragen mich: „Wie kann ich meinem Kind in diesen schwierigen Momenten helfen?“

Meine Antwort lautet oft: Kinder brauchen ein stabiles Umfeld, das Sicherheit und Verständnis vermittelt. Doch das beginnt nicht bei den Kindern selbst – sondern bei den Eltern.

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Der Schlüssel liegt bei uns

Es kann herausfordernd sein, den eigenen Kindern in stressigen Phasen Halt zu geben, besonders wenn wir selbst erschöpft oder überfordert sind. Doch genau hier liegt die Chance, als Eltern aktiv zu werden. Die wichtigste Botschaft, die ich meinen Klient:innen mitgebe, lautet: Nur wenn wir selbst stabil und präsent sind, können wir unseren Kindern helfen, ihren Stress zu bewältigen.

Drei Ansätze für mehr Stabilität in der Familie

1. Die eigenen Glaubenssätze hinterfragen

Unsere Erziehungsmuster und inneren Überzeugungen spielen eine große Rolle dabei, wie wir auf die Herausforderungen des Elternseins reagieren. Vielleicht hast du selbst den Glaubenssatz „Ich muss immer stark sein“ verinnerlicht oder fühlst dich verantwortlich, wenn dein Kind leidet. Solche Überzeugungen können zusätzlichen Druck erzeugen – für dich und für dein Kind. Es lohnt sich, diese Gedanken zu hinterfragen und sie durch neue, gesunde Perspektiven zu ersetzen.

Viele von uns sind mit Sprüchen wie „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker“ groß geworden. Doch in einer immer leistungsorientierteren Gesellschaft, in der es ständig um „höher, schneller, weiter“ geht, erzeugt dieser Glaubenssatz oft zusätzlichen Stress und Druck – für uns und für unsere Kinder. Kinder erleben diesen Druckund den Stress in der Schule, bei Freizeitaktivitäten oder in sozialen Medien, und als Eltern spüren wir ihn ebenfalls. Doch statt sich an überholten Überzeugungen festzuhalten, lohnt es sich, innezuhalten und zu reflektieren: Was braucht mein Kind wirklich? Und wie können wir gemeinsam einen Umgang finden, der nicht auf Perfektion oder Durchhalten abzielt, sondern auf Verständnis und Stärke durch echte Verbindung?

2. Mit den eigenen Emotionen arbeiten

Wenn Kinder unter dem Druck und Stress leiden und mit Emotionen wie z.B. Wut reagieren, löst das auch in uns starke Gefühle aus: Wut, Angst, Hilflosigkeit. Ein wichtiger Schritt besteht darin, diese Emotionen bewusst wahrzunehmen, statt sie zu unterdrücken oder unkontrolliert auszuleben. Selbstfürsorge ist hier essenziell: Wie gehst du mit deinen eigenen Belastungen um? Wie sorgst du dafür, dass du selbst in deiner Kraft bleibst?

3. Zeit für Regeneration schaffen

Elternsein ist anstrengend, und es gibt keine Pause-Taste. Doch um deinen Kindern Stabilität und Sicherheit zu geben, ist es wichtig, auf deine eigene Regeneration zu achten. Das kann bedeuten, sich bewusst Zeit für kleine Auszeiten zu nehmen, Unterstützung im Umfeld zu suchen oder eine Routine zu schaffen, die dir Energie gibt.

Gemeinsam wachsen

Als Eltern müssen wir keine perfekten Menschen sein – und das ist auch gut so. Viel wichtiger ist die Bereitschaft, gemeinsam mit unseren Kindern zu wachsen. Dazu gehört auch, unsere eigenen Überzeugungen immer wieder infrage zu stellen und zu reflektieren: Welche Erwartungen tragen wir unbewusst in die Familie? Wo setzen wir uns selbst und unsere Kinder vielleicht unter Druck?

Indem wir unsere eigene Stabilität stärken und offen für Veränderungen bleiben, schaffen wir ein Umfeld, in dem Kinder Sicherheit und Geborgenheit erleben können.

Manchmal ist es nicht leicht, die Balance zu halten, besonders in stressigen Phasen. Doch jeder Schritt hin zu mehr Verständnis, Achtsamkeit und Selbstfürsorge ist ein Gewinn für die ganze Familie.

Wenn du dich in diesen Herausforderungen wiedererkennst, möchte ich dir Mut machen: Du bist nicht allein, und es gibt Wege, aus dem Kreislauf von Stress und Überforderung herauszufinden – für dich und deine Kinder. 💛

Möchtest du Unterstützung?

Wenn du merkst, dass du dir Begleitung auf diesem Weg wünschst, bin ich gerne für dich da. Gemeinsam können wir herausfinden, wie du deine eigenen Ressourcen stärken kannst, um deinen Kindern ein stabiles und liebevolles Umfeld zu bieten.

Kontaktiere mich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch – ich freue mich darauf, dich und deine Familie zu unterstützen!

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